Über Kirche im Aufbruch und einen Blick in den Kühlschrank

Die Sommertagung des PGB mit Prof. Zimmerling und Dr. Todjeras. (nachzusehen auf https://www.youtube.com/channel/UCSj0-rZY5zdIrRxAdAWw9gw)

„Freiheit des Glaubens“, „Entdeckung der geistbegabten Gemeinde“, „Entdeckung der Gemeinsamkeiten zu anderen Religionen“ und „Mission und Evangelisation“: Das sind die vier Punkte, die final in der letzten Einheit der diesjährigen PGB Tagung in Maria Lankowitz das Thema schließen. Vier Chancen für einen Aufbruch in der Kirche. Prof. Peter Zimmerling führte uns unter dem Motto „Kirche im Aufbruch“ in drei erhellenden Vorträgen hinein in die historische Welt der Erneuerungsbewegung. Angefangen bei Graf Zinzendorf über Bonhoeffer landen wir schließlich in der Gegenwart und stehen vor der Frage: Was braucht es heute für einen Aufbruch in der Kirche und vor welchen Herausforderungen stehen wir? Diese und andere Fragen haben wir uns auch in Workshops an den drei Nachmittagen mit Dr. Patrick Todjeras gestellt. Besonders reizvoll: In einem Planspiel entwickelten wir Kriterien für die Beurteilung neuer Projekte und tauchten ein in kontroverse aber verständnisfördernde Diskussionen. Und wir beschäftigten uns mit den Themen Organisationsentwicklung und Kulturveränderung.

Mir ist auf der Tagung neben den vielen Impulsen und Anregungen aber immer auch die Zeit für Gemeinschaft und Austausch besonders wichtig. Da genieße ich einerseits die Gespräche in den kleinen Bibelgruppen am Vormittag und genauso den Austausch bei einem Bier am Abend in gemütlicher Runde. Dankenswerterweise hat sich der Vorstand des PGB viele Gedanken gemacht für einen Corona-konformen Ablauf der Tagung, und so wurde trotz mancher Sorgen viel gemeinsam gelacht, gespielt und geredet. Das hat wirklich gut getan.

Was nehme ich mir persönlich heuer mit? Das Bild vom Kühlschrank: Aufbruch muss nicht bedeuten, einen kalten Schnitt zu machen und erst den Kühlschrank neu befüllen zu müssen, bevor man mit dem Kochen beginnen kann. Sondern ich werfe einen Blick in den Kühlschrank und überlege mir, was man bereits mit dem Vorhandenen kochen kann. Das heißt: Anknüpfen an vorhandene Qualitäten. Und: Letztlich liegt es nicht in unserer Hand, sondern wir dürfen auf Gott vertrauen und auf seinen Plan. Schließlich ist es seine Kirche!

(Theologiestudentin Nora Matern)